Im Interview: Prof. Dr.-Ing. Andrea Siebert-Raths, stellvertretende Leitung des IfBB und seit April 2018 Professorin an der Hochschule Hannover

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(Hannover, 07.06.2018) Mit Wirkung zum 1. April 2018 ist die stellvertretende Leiterin des IfBB, Dr.-Ing. Andrea Siebert-Raths, zur Professorin an der Hochschule Hannover ernannt worden. Prof. Siebert-Raths übernimmt damit die Professur für Produkte und die Verarbeitung nachwachsender Rohstoffe an der Fakultät II, Maschinenbau und Bioverfahrenstechnik.

Quelle: China Hopson

Die 39-jährige gebürtige Hannoveranerin ist bereits seit 2006 an der Hochschule Hannover tätig. Seit 2013 ist sie stellvertretende Leiterin des IfBB. Im Interview berichtet sie über ihren persönlichen Werdegang, was ihr als neu ernannte Professorin wichtig ist und was sie sich für ihre neue Tätigkeit wünscht.

 

Welche Fächer vertreten Sie mit Ihrer Professur für Produkte und Verarbeitung nachwachsender Rohstoffe?

Prof. Siebert-Raths: In meinen Lehr- und Forschungsbereich fallen unterschiedliche Themen, die sich - allgemein ausgedrückt - alle mit der Nutzung nachwachsender Rohstoffe befassen: Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen, die stoffliche Nutzung nachwachsender Rohstoffe, spezielle Werkstoffprüfungen sowie Grundlagen der Technologie nachwachsender Rohstoffe. „Technologien nachwachsender Rohstoffe“ heißt auch der Studiengang, den ich bei uns in der Abteilung Bioverfahrenstechnik am Standort Ahlem vertrete.

 

Wie sind Sie Professorin geworden?

Prof. Siebert-Raths: Ich habe selbst an der Hochschule Hannover Technologien Nachwachsender Rohstoffe studiert und arbeite mittlerweile seit vielen Jahren an der HsH. Zunächst habe ich als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Prof. Endres in verschiedenen Drittmittel- und Industrieprojekten gearbeitet, ab 2012 dann am IfBB – Institut für Biokunststoffe und Bioverbundwerkstoffe die Projektleitung der ersten Forschernachwuchsgruppe an der HsH übernommen. Zwischen 2008 und 2012 habe ich in Kooperation mit der Universität Rostock berufsbegleitend promoviert. Seit 2013 bin ich nun mit der stellvertretenden Leitung des IfBB betraut und habe Ende 2014 die Verwaltung der Professur für Produkte und Verarbeitung nachwachsender Rohstoffe übernommen. Anfang 2018 erhielt ich den Ruf auf die Professur, den ich sehr gern angenommen habe.

 

Welche Erfahrungen haben Sie außerhalb des akademischen Betriebs in der Industrie gemacht?

Prof. Siebert-Raths: Außerhalb der Hochschule habe ich unter anderem einige Jahre am Anwendungszentrum für Holzfaserforschung des Fraunhofer WKI gearbeitet. Die Erfahrungen in der Industrie waren für mich sehr wertvoll, da wir an der HsH ja eine sehr praxisnahe Forschung betreiben und dafür ein Blick von außen, ein Blick aus Industriesicht, natürlich sehr förderlich für die Zusammenarbeit ist.

 

Was sind Ihre persönlichen Ziele für die Arbeit als Professorin an der Hochschule Hannover?

Prof. Siebert-Raths: Mein Ziel ist es, junge Ingenieurinnen und Ingenieure auszubilden, die die Welt mit ihrer Arbeit ein bisschen besser machen wollen. Ich möchte die Studierenden für mein Fachgebiet begeistern. Klar ist für mich: Sie lassen sich in einem zukunftsträchtigen Bereich ausbilden, denn sie beschäftigen sich mit nachhaltigen Technologien. Nachhaltigkeit ist nicht nur ein leeres Wort, sondern muss gelebt werden.

Das ist auch mein persönliches Ziel für die Forschung: Neben der Lehre möchte ich aktiv daran mitwirken, neue nachhaltigere Materialien und Prozesse zu entwickeln und diese erfolgreich in die Industrie und damit in die Anwendung zu bringen. Am IfBB arbeiten wir gemeinsam daran, den Biokunststoffsektor voranzutreiben und Produkte aus nachhaltigen Werkstoffen am Markt zu etablieren.

Innerhalb der Hochschule Hannover ist es mir ein Anliegen, die interdisziplinäre Zusammenarbeit zu forcieren, um weitere und auch neue Forschungsbereiche aufzubauen. Eine enge Verknüpfung von Lehre und Forschung halte ich für wesentlich für ein erfolgreiches wissenschaftliches Arbeiten. Gerade hierfür ist die große Fächer-Vielfalt, aber auch die praxisnahe Ausbildung an der HsH eine große Chance.

 

Was bedeutet Ihnen die Arbeit mit den Studierenden?

Prof. Siebert-Raths: Wichtig ist mir vor allem die persönliche Interaktion mit den Studierenden. Als „kleiner Studiengang“ haben wir die Chance, die Studierenden in kleinen Gruppen sehr individuell zu betreuen. Hier gibt es zum Glück kein Studieren in überfüllten Hörsälen. Das Begleiten der Studierenden vom ersten Semester bis hin zur Bachelor- oder auch Masterarbeit ist immer sehr spannend und die Unterstützung in diesem Entwicklungsprozess liegt mir sehr am Herzen. Es ist mir dabei wichtig, den Studierenden viele Einblicke in die Arbeitswelt zu geben, so dass auch die Praktika sehr praxisorientiert ausgerichtet sind und auch Gastdozenten in die Vorlesungen und Praktika integriert sind.

Für meine Vorlesungen und Praktika habe ich von meinen Studierenden stets positives Feedback erhalten, was mich in besonderer Weise motiviert, meine Vorlesungen stetig zu verbessern und zu erweitern.

Vielen Dank!

Wir wünschen Frau Prof. Siebert-Raths viel Erfolg und viel Freude bei Ihrer Arbeit!

Kontakt:

Für weitere Fragen steht Ihnen Dr. Lisa Mundzeck am IfBB – Institut für Biokunststoffe und Bioverbundwerkstoffe an der Hochschule Hannover unter Telefon 0511 9296-2269 oder per E-Mail an lisa.mundzeck@hs-hannover.de gerne zur Verfügung.