Neue Forschungsplattform: BiNa - Neue Wege, Strategien, Geschäfts- und Kommunikationsmodelle für Biokunststoffe als Baustein einer Nachhaltigen Wirtschaft

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(Hannover, 13.07.2015) Biokunststoffe auf der Basis von nachwachsenden Rohstoffen sind eine zukunftsweisende Alternative, denn herkömmliche Kunststoffe basieren weitgehend auf fossilen Rohstoffen, welche schneller konsumiert werden als dass sie sich regenerieren.

Durch den Einsatz von Biokunststoffen können sowohl fossile Ressourcen geschont als auch die Emission von klimarelevanten Gasen reduziert werden. Doch sind Biokunststoffe in Herstellung, Nutzung und am Ende ihres Lebensweges wirklich nachhaltiger als ihre fossile Konkurrenz und welche Problemstellungen ergeben sich z.B. bei der Nachhaltigkeitsbewertung? Welches ökologische Potenzial besteht durch die Kaskadennutzung? Wie bewertet die Öffentlichkeit den Einsatz von Biokunststoffen und kennt sie Biokunststoffe und ihr Potenzial bereits? Welche Informationsmittel sind wirksam, um das Thema Biokunststoffe zu kommunizieren? Diese und weitere Fragen stehen im Fokus der Forschungsplattform BiNa.

Biokunststoffe in der Diskussion
Zurzeit stehen bei den Diskussionen um Biokunststoffe oft mehr emotional geprägte Fragen als wissenschaftlich fundierte Fakten im Raum, so dass in der Öffentlichkeit eine kontroverse Debatte über die Sinnhaftigkeit des Einsatzes von Biokunststoffen entstanden ist. Diese scheint vor allem durch einen mangelnden Informationsfluss aus der Wissenschaft und eine ungeschickte Kommunikationspolitik in Kombination mit rechtlichen Auseinandersetzungen einiger Konsumgüterkonzerne bei der Einführung von biobasierten (Verpackungs-)Produkten geprägt zu sein. Die Chancen und Hemmnisse der Substitution fossiler Kunststoffe durch biobasierte Pendants soll daher genauer betrachtet werden.

Errichtung einer Forschungsplattform
Ein wichtiger Schritt hierzu ist das Einrichten einer Forschungsplattform für Biokunststoffe, die die Möglichkeiten der Biokunststoffe als wichtigen Baustein der Green Economy in Deutschland identifiziert und fundierte Strategien und Handlungsempfehlungen für verschiedene (gesellschaftliche) Themengebiete auf Basis frei zugänglicher Informationen entwickelt.
Die Arbeiten werden in einem fachlich breit angelegten Konsortium durchgeführt und betrachten die Aspekte der ökologischen und sozio-ökonomischen Nachhaltigkeit von Biokunststoffen ebenso wie die Chancen und Hemmnisse, die bei der Kommunikation und Vermarktung dieser Werkstoffe auftreten. Im Rahmen der Forschungsplattform wird ein enger Austausch mit Industrie, Wissenschaft, Bevölkerung und Politik angestrebt, um den Informationsstand der unterschiedlichen Interessengemeinschaften zu Biokunststoffen zu verbessern. Die Vernetzung mit Unternehmen verschiedener Geschäftsfelder (z.B. Biokunststoffhersteller, Produzenten von Biokunststoffprodukten und Retailer) sichert die Überprüfung der entwickelten Strategien und Methoden auf ihre Praxistauglichkeit.

Auf dieser Basis gilt es, Biokunststoffe als Teil der nachhaltigen Wirtschaft weiter zu etablieren und unterschiedliche Akteure zusammenzuführen, die aufgrund ihrer Kompetenzen einen Beitrag zur Implementierung von Biokunststoffen am Markt leisten können.

Alles Aktuelle zum Projekt finden Sie unter: www.biokunststoffe-nachhaltig.de

Quelle: IfBB

Kontakt und Ansprechpartner

Für weitere Fragen steht Ihnen Dr. Lisa Mundzeck am IfBB – Institut für Biokunststoffe und Bioverbundwerkstoffe an der Hochschule Hannover unter Telefon 0511 9296-8448 oder per E-Mail an lisa.mundzeck@hs-hannover.de gerne zur Verfügung.