IfBB-Ballonclip ist „Objekt des Monats“ im Deutschen Technikmuseum

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(Hannover, 15.10.2018) Passend zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober zeigt das Deutsche Technikmuseum in Berlin in seiner Ausstellung einen vom IfBB entwickelten Ballonclip aus bioabbaubarem Kunststoff als Objekt des Monats Oktober.

Quelle: SDTB / Foto: C. Kirchner

Die Ballonclips wurden 2014 vom IfBB – Institut für Biokunststoffe und Bioverbundwerkstoffe an der Hochschule Hannover für die Kunstinstallation „Lichtgrenze“ entwickelt. Sie bestehen aus einer speziell angepassten Biokunststoffmischung, denn die Clips müssen nicht nur bioabbaubar, sondern auch fest und elastisch genug sein, um nicht schon beim Verschließen des Ballons zu zerbrechen. Der Hauptbestandteil ist Polymilchsäure (PLA), die sich aus nachwachsenden Rohstoffen wie Zucker oder Stärke gewinnen lässt.

Lichtgrenze 2014:
Bei der von den Künstlern Christopher und Marc Bauder entwickelte Installation mit dem Titel „Lichtgrenze“ handelte es sich um ein Kunstwerk als Teil der Feierlichkeiten zum 25-jährigen Jubiläum des Berliner Mauerfalls im November 2014. Die „Lichtgrenze“ bestand aus tausenden beleuchteten Ballons, die den ehemaligen Grenzverlauf auf 15,3 Kilometern Länge abbildeten. Zum Finale der Aktion hoben die Ballons ab.
Um die Umwelt mit der Kunstinstallation nicht zu belasten, bestand der Ballon aus bioabbaubarem Naturkautschuk. Die Clips zum sicheren Verschluss der Ballons fertigte das IfBB - Institut für Biokunststoffe und Bioverbundwerkstoffe an der Hochschule Hannover extra für die Lichtgrenze an, damit auch sie sich mit der Zeit umweltverträglich zersetzten.

PLA:
Polymilchsäure (Polylactic Acid) ist einer der am häufigsten eingesetzten biobasierten Kunststoffe. Unter anderem werden bereits Büro-Utensilien, Textilien, Autoteile und medizinische Implantate aus PLA hergestellt. Im Unterschied zu erdölbasierten Kunststoffen stammen die Ausgangsstoffe von PLA aus nachwachsenden Rohstoffen wie Maisstärke oder Zucker. Mikroorganismen wandeln die Ausgangsstoffe in Milchsäure um. PLA besteht aus langen Ketten dieser Milchsäure-Ringe (Lactide). Je nach Kombination der Lactide entstehen Kunststoffe mit unterschiedlichen Eigenschaften. Durch Zugabe von Additiven, Fasern oder Reststoffen und durch die Wahl der Verarbeitungsmethode passen Ingenieure die PLA-Kunststoffe weiter für ihren jeweiligen Einsatz an.

Kontakt:

Für weitere Fragen steht Ihnen Dr. Lisa Mundzeck am IfBB – Institut für Biokunststoffe und Bioverbundwerkstoffe an der Hochschule Hannover unter Telefon 0511 9296-8448 oder per E-Mail an lisa.mundzeck@hs-hannover.de gerne zur Verfügung.