Erfolgreicher Workshop zum Einsatz von Biowerkstoffen: Wie interpretiere ich Ökobilanzen richtig und welche Materialien sind die ökologisch günstigsten für mein Biowerkstoff-Produkt?

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BioMat_LCA-Projektlogo. Quelle: IfBB
Quelle: IfBB

(Hannover, 28.09.2018) Wie werden Werkstoffdaten im Produktentwicklungsprozess genutzt? Welche Fallstricke gibt es beim Erstellen und Verstehen von Ökobilanzen? Kann ich Daten zu Biowerkstoffen trauen? Kann es sein, dass ich die ökologischen Kennzahlen meines Produkts falsch interpretiere? Sind Biowerkstoffe besser und was sind die ökologisch günstigsten Materialien für mein Produkt? Diese und viele weitere Fragen wurden im Rahmen des „BioMat_LCA-Workshops“ Mitte September in Berlin von den TeilnehmerInnen diskutiert.

Quelle: IfBB/Venkatachalam

Impulsvorträge von Ford und M-Base Software + Engineering aus Aachen, die die Berücksichtigung ökologischer Kennwerte bereits in der Produktkonzeption und hier insbesondere die Verknüpfung mit den Werkstoffdaten im Konstruktionsprozess thematisierten, bereiteten die Grundlage für einen angeregten und intensiven Austausch des Projektkonsortiums mit den Teilnehmern.

In verschiedenen Gruppen wurden die derzeitige Situation und ein möglicher Idealzustand der Einbindung ökologischer Kennwerte im Konstruktionsprozess sowie das Wertversprechen von Produkten im Hinblick auf den Einsatz biobasierter Materialien beleuchtet.

In einem weiteren Impulsvortrag der TU Berlin wurden zudem die Herausforderungen in der ökologischen Werkstoffauswahl dargestellt, die abschließend im Plenum intensiv diskutiert wurden.

Ein roter Faden mit besonderer Beachtung zog sich dabei durch die gesamte Veranstaltung: Neben der mangelhaften Datenlage für viele Kennwerte – insbesondere auch beim Einsatz von Recyclingmaterialien – haben Hersteller momentan kein Werkzeug, um Kunden über die ökologischen Eigenschaften der einzelnen von ihnen eingesetzten biobasierten Materialien im Produkt aufzuklären.

Die Workshop-Teilnehmer lieferten hierzu wertvolle Beiträge und schärfen damit den Fokus für die weiteren Forschungen im Rahmen des noch bis Anfang 2020 laufenden Projekts.

Am Ende wird so eine Blaupause für einen Konstruktionsprozess entstehen, der umweltbeeinflussende Faktoren bei der Werkstoffauswahl möglichst früh in der Produktkonzeption berücksichtigt – bei einer gleichzeitig möglichst einfachen Herangehensweise im Prozess.

Die im Forschungsprojekt entwickelte Methodik wird dabei ökologisch vorteilhafte Materialien anhand einheitlicher Kriterien und vertrauenswürdiger Daten für das herzustellende Produkt vergleichbar machen. Ein entsprechendes Werkzeug wird zudem Auswertungshilfen bei der Interpretation ökologischer Kennwerte bieten.

Die Partner des Forschungsprojekts ziehen eine positive Bilanz und freuen sich auf den weiteren Austausch und die kommende Forschungsarbeit.

Der Workshop fand als Teil des Forschungsprojekts BioMat_LCA statt, das vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) auf Grundlage des Förderprogramms Nachwachsende Rohstoffe über seinen Projektträger, die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR), gefördert wird.

Weitere Informationen zum Forschungsprojekt finden Sie hier: https://www.ifbb-hannover.de/de/forschungsprojekt/biomat_lca.html

Kontakt:

Für weitere Fragen steht Ihnen Dr. Lisa Mundzeck am IfBB – Institut für Biokunststoffe und Bioverbundwerkstoffe an der Hochschule Hannover unter Telefon 0511 9296-2269 oder per E-Mail an lisa.mundzeck@hs-hannover.de gerne zur Verfügung.