AddEgg - Eierschalen als multifunktionales Additiv für maßgeschneiderte Bioverbundwerkstoffe

Quelle: Timo Klostermeier_pixelio.de

In der industriellen Lebensmittelproduktion fallen in Deutschland große Mengen Eierschalen an, die bis dato weitgehend ungenutzt bleiben. Dabei bieten sie als Ressource für eine biobasierte Wirtschaft großes Potenzial, da sie industriell genutzt beispielsweise in der Kunststoffindustrie eingesetzt werden können.

Hier setzt das Forschungsprojekt „AddEgg“ an:

Eierschalen bestehen zu 93 % aus Calciumcarbonat, das bereits in großen Mengen als mineralischer Füllstoff in der Kunststoffindustrie eingesetzt wird, um den Kunststoffanteil in Bauteilen zu verringern. Statt Calciumcarbonat soll an dieser Stelle der ungenutzte Reststoff Eierschalen verwendet werden, um auf diese Weise nicht nur den Kunststoffanteil, sondern auch den Einsatz des derzeitig genutzten Calciumcarbonats zu reduzieren. Darüber hinaus können Eierschalen weitere positive Effekte als Nukleierungsmittel, Schutz vor UV-Strahlung und beim Flammschutz haben.

Neben geeigneten Aufbereitungsmethoden des Rohmaterials, wie z. B. der Reinigung und Trocknung, soll im Forschungsprojekt vor allem untersucht werden, wie sich die Partikelgröße bzw. die Partikelgrößenverteilung nach der Mahlung der Eierschalen verhält, da das wesentlich für die weitere Verarbeitung im Kunststoffgranulat ist. Die Bioverbundwerkstoffe auf Basis von Eierschalen sollen über gängige Verfahren wie Extrusion und Spritzgießen hergestellt und verarbeitet werden.

Der Einsatz der Eierschalen für die Kunststoffindustrie bietet die Möglichkeit, nicht nur die Abfallmengen in der Lebensmittelindustrie zu reduzieren, sondern auch die Eigenschaften von (biobasierten) Kunststoffen aufzuwerten und somit die Lebensdauer, Funktionalität sowie die Nachhaltigkeit der Materialien zu verbessern.

Projektzusammenfassung

  • Projekttitel: AddEgg - Eierschalen als multifunktionales Additiv für maßgeschneiderte Bioverbundwerkstoffe
  • Trägerschaft: Projektträger Jülich (PTJ)
  • Finanzierung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
  • Projektleitung: Prof. Dr.-Ing. Andrea Siebert-Raths
  • Projektverantwortliche: Markus Kammer, B. Eng.; Jan Kuckuck, M. Sc.
  • Förderkennzeichen: 031B1311
  • Laufzeit: 01.10.2022 bis 30.09.2023

Kontakt

Markus Kammer, B. Eng., markus.kammer@hs-hannover.de
Jan Kuckuck, M. Sc., jan.kuckuck@hs-hannover.de