Forschungsprojekte

Quelle: abc GmbH

In vielen Gebieten werden landwirtschaftliche, cellulosehaltige Reststoffe in Form von Reststroh weitestgehend energetisch durch Verfeuerung oder biologisch durch Verfütterung verwertet. Zwar werden hierbei Strom, Wärme und Kraft erzeugt, doch gleichzeitig auch materielle Werte, nämlich Rohstoffe, vernichtet. Das trägt nicht nur zur Erhöhung der Luftverschmutzung und Qualitätsverminderung bei, sondern verhindert auch, derartige Reststoffe in den Wirtschaftskreislauf als qualitativ hochwertige Produkte zurückzuführen (Upcycling). Mit diesem Projekt sollen Chancen eröffnet werden, insbesondere Reststrohströme so umzulenken, dass sie bei ihrem Aufkommen stofflich zu nachhaltigen und qualitativ hochwertigen Bioverbundwerkstoffen verarbeitet werden, um sie nach ihrer Gebrauchsphase bei Bedarf weiterhin dem Energiesektor zur Verfügung zu stellen.

Seegraswiesen sind bedeutende Ökosysteme der Meere, die u.a. im Küstenschutz für Wellendämpfung und Sedimentstabilisierung sorgen. Gleichzeitig sind sie jedoch stark gefährdet und vom Rückgang bedroht. Um Seegras wiederanzusiedeln und den Rückgang zu stoppen, entwickeln Wissenschaftler in einem niedersächsischen Verbundprojekt in den kommenden vier Jahren künstliches Seegras, das optisch dem natürlichen Seegras ähnelt, die Eigenschaften der echten Pflanzen nachahmt und somit gute Anwuchsbedingungen für transplantierte Seegräser herstellt.

Hubschrauberkabine, Grafik: edm aerotec

Das Ziel des Vorhabens folgt dem Programmziel „Umweltfreundliche Luftfahrt“ und besteht in der signifikanten Steigerung des Anteils nachhaltiger Werkstoffe in der Luftfahrt. Eine direkte Substitution von Hochleistungs-Luftfahrtwerkstoffen durch Materialien auf Basis von nachwachsenden Rohstoffen ist jedoch kaum zielführend. Vielmehr sollen derartige Öko-Werkstoffe vorteilhaft mit klassischen Luftfahrwerkstoffen zu intelligenten Hybridverbunden kombiniert werden, so dass im Bauteil keine Eigenschaftsverluste auftreten.

Produktionsstanzabfälle und daraus hergestelltes PLA-Regranulat, Foto: IfBB

Der Fokus des Vorhabens liegt auf den biobasierten, chemisch neuartigen Kunststoffen wie zum Beispiel Polylactid (PLA). Die Koordinierung des Verbundvorhabens übernimmt die KNOTEN WEIMAR GmbH. Der aktuelle Forschungsverbund widmet sich vorrangig den technischen Fragestellungen zum Sortier- und Recyclingverhalten von Produkten und Abfällen aus biobasierten Kunststoffen, soll aber auch Fragen zur Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit beantworten.

Quelle: BiNa

Durch den Einsatz von Biokunststoffen können sowohl fossile Ressourcen geschont als auch die Emission von klimarelevanten Gasen reduziert werden. Doch sind Biokunststoffe in Herstellung, Nutzung und am Ende ihres Lebensweges wirklich nachhaltiger als ihre fossile Konkurrenz? Welche Problemstellungen ergeben sich z.B. aus der Nutzung nachwachsender Rohstoffe und welche Chancen werden noch nicht genutzt? Das Projekt "BiNa - Neue Wege, Strategien, Geschäfts- und Kommunikationsmodelle für Biokunststoffe als Baustein einer Nachhaltigen Wirtschaft" ist eines von 30 Forschungsverbünden, die das BMBF im Rahmen der Fördermaßnahme "Nachhaltiges Wirtschaften" fördert.